Zitat des Monats

"Es ist die einzige sinnvoll Möglichkeit ", beharrte Carlisle." Du hast dich dafür entschieden, nicht ohne sie zu leben, daher bleibt mir keine Wahl."
Bis(s) zur Mittagsstunde S. 530

Sonntag, 21. März 2010

Remember Me

Imponierende und erinnernswerte Geschichte über das Leben, den Verlust und die Liebe.

V:Concorde, USA 2010, R: Allen Coulter, D: Robert Pattinson, Emilie de Ravin, Pierce Brosnan u.a.

"Großes Kino!" Das sagt man, wenn wirkliche A-Prominenz gemeint ist, die mit einem weltweit bekannten Regisseur einen spannenden Stoff umgesetzt hat. Großes Kino ist aber auch "Remember Me" mit dem Teenagerschwarm Robert Pattinson, inszeniert vom TV-Profi Allen Coulter; eigentlich nur eine Romanze, die "Twilight"-Fans das Herz schmelzen lässt. Daneben aber schwingt sich das Drama unvermittelt, aber wirkungsvoll zu einem emotionalen Beitrag auf zu einer wichtigen Frage, die Liebe und das Leben betreffend.

Bild von: 2010 Concorde Filmverleih GmbH

Da ist sehr viel Wut. Der 21-jährige Tyler (Pattinson) ist ein Rebell, will die verbitterte Ignoranz seines Vaters (Pierce Brosnan) nicht kommentarlos hinnehmen. Denn das Unglück traf alle gleich: seine Mutter (Lena Olin), seinen Vater, seine kleine Schwester (Ruby Jerins) und ihn selbst. Der Selbstmord von Tylers älterem Bruder hat die Familie auseinandergerissen. Für seinen Vater zählt Geld seither scheinbar weit mehr als der Rest seiner Familie, von der er sich trennte. Tyler wird jedoch nicht müde, ihn zu schütteln, wenn auch auf jugendliche, ungestüme Art. Dies ist der wesentliche Handlungsstrang, Regisseur Allen Coulter entwickelt die Beziehung dieser Figuren fließend.

Daneben passiert ein anderes Leben. Das von Allie (Emilie de Ravin), einer etwas jüngeren Mitstudentin von Tyler. Sie hat als Kind - und das ist die dramatische Eröffnungssequenz - miterlebt, wie ihre Mutter an einem Bahnsteig getötet wurde. Ihr Vater (Chris Cooper) holte sie dort ab, trägt sie traumatisiert weg von diesem Ort, um sie fortan zu beschützen. Ihr Vater ist Polizist, sein Privatleben besteht in den folgenden Jahren darin, für das Wohlergehen seiner Tochter zu sorgen, auch gegen ihren Wunsch.

Das ist auch noch zehn Jahre später so, als Tyler und Allie sich kennen lernen und merken, dass sie etwas verbindet. Diese schöne, ohne größere Stolpersteine zügig erzählte Liebesgeschichte erfüllt jede Vorstellung von Romantik, ohne das Erlebte zu dramatisieren. Der legere Aufbau der Beziehung, das WG-Leben von Tyler erinnert an das Lebensgefühl, das in den Neunzigern von "Singles" transportiert wurde.

Robert Pattinson trägt zerschlissene Shirts und oft ein verbeultes Gesicht, weil Tyler ein Talent dazu hat, im falschen Moment das Falsche zu sagen. Irgendwo zwischen einem jungen Matt Dillon mit leichten Zügen eines James Dean zeigt der Teenagerschwarm eine ansprechende Leistung neben selbigem Äußeren.

Auch Brosnan spielt selten einen solch unangenehmen Menschen wie bei "Remember Me". Dafür sieht auch er einfach zu gut aus. Beide geben hier auf unterschiedlichen Ebenen gute Arbeit ab. Pattinson macht Eindruck, er hat es aber auch leicht. Das Drehbuch des gar nicht so erfahrenen Autors Will Fetters und die Regie von Coulter setzen den jungen Engländer fantastisch in Szene. Aber solche Beweihräucherungen gelingen ja noch lange nicht immer. Hier aber trifft man einen sehr schönen Erzählton. Bis kurz vor Schluss meint man nicht unbedingt, dass man sich an diesen Film noch lange erinnern wird. Wird man aber.

via nordsee-zeitung

Ist doch schonmal tolle Kritik oder?

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